Die Zukunft hört nicht auf, uns zu faszinieren, besonders am Anfang eines neuen Jahres. Das wusste schon der Dichter Georg Kreisler.

Und darum freue ich mich Sie, meine sehr geehrten Damen und Herren, am heutigen Dreikönigstag zu unserem traditionellen Neujahrsempfang begrüßen zu dürfen. Und auch der lang ersehnte Schnee ist wieder da!

Vorneweg wünsche ich Ihnen als Erster Bürgermeister im Namen des Marktes Nesselwang ein gutes, gesundes und glückliches neues Jahr 2024.

Wer seine Zukunft gestalten möchte, sollte aber auch seine Vergangenheit kennen. Daher begrüßen wir besonders Dr. Thomas Groll, Domkapitular und Historiker unseres Bistums, der heute über einen besonderen Nesselwanger sprechen wird. Mehr dazu später.

Die Zukunft ist am Jahresbeginn besonders faszinierend. So gibt es viele Vorsätze, viele Fragen. Zum Beispiel im sportlichen Bereich: Wer gewinnt die Vierschanzentournee? Oder wirtschaftlich: wie wird das Börsenjahr und wie laufen die Unternehmen? Politisch: was bringt das neue Jahr für Aufgaben? Und sozial: wie wird das Vereinsjahr, der Zusammenhalt werden?

Ich möchte ehrlich sein: Für mich persönlich hat der Jahreswechsel keinen besonderen Reiz. Deshalb bin ich fasziniert, was alles um diesen Tag herum auf die Beine gestellt wird. Was ich allerdings toll finde am Jahreswechsel: wir nehmen uns die Zeit, um nachzudenken. Denn im Nachdenken, im Hinterfragen und im damit verbundenen Anpassen liegt eine große Möglichkeit. Und die Menschen in den Bergen hatten schon immer ein Talent dafür, sich an die Natur anzupassen und die Dinge pragmatisch zu sehen.

Ich bin überzeugt, dass wir dahin zurückmüssen: wir müssen wieder mehr selbst denken, die Dinge richtig einschätzen und auch Vertrauen haben. Polemisieren und Übertreiben wirkt, das zeigen zahlreiche Untersuchungen. So blickt die Mehrheit der Menschen skeptisch auf das kommende Jahr.

Was wir jedoch brauchen ist nicht Angst vor der Zukunft. Die Zukunft muss doch mit positiven Dingen verbunden sein! Mit Vorfreude, mit Zuversicht, mit Zielen. Und genau das wünsche ich uns für die nächsten Monate: dass wir uns in einer komplizierten, turbulenten Welt die Zeit nehmen, um nachzudenken. Denn dann werden wir feststellen, dass es uns eigentlich ausgezeichnet geht und manche Dinge nicht wirklich so wichtig sind wie sie auf den ersten Blick erscheinen.

Wir haben es in unseren Händen, den ersten Schritt zu einem guten Jahr zu machen.

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Partner,

Der Markt Nesselwang liegt seit vielen Jahrhunderten an einer bedeutenden Reiseroute und ist damit ein beliebtes Ausflugsziel. Heute ist das besonders unserer umfangreichen Infrastruktur zur verdanken. Einen Ort mit 3.900 Einwohnern, der seinen Bürgern eine Bergbahn, ein Schwimmbad mit Wellness-Landschaft, eine Mehrzweckhalle, Restaurants,
Geschäfte und vieles mehr bietet, sucht man im Allgäu andernorts vergeblich.

Von all diesen Angeboten profitiert zunächst die einheimische Bevölkerung. Darauf liegt auch unsere Priorität. Zu erhalten ist sie freilich nur durch die vielen Nutzungen, die auswärtige Besucher in den Markt bringen. Anderweitig sind die hohen Kosten nicht zu finanzieren. Das sehen wir gerade in vielen umliegenden Orten.

So ist die Freizeitwirtschaft ein wichtiges Standbein der örtlichen Wertschöpfung. Das wurde auch im vergangenen Jahr unterstrichen. Erneut zählten wir hervorragende Werte bei Wertschöpfung, Übernachtungen und Gästeankünften. Das ist nur durch eine gute Zusammenarbeit aller Beteiligten und fortlaufende Investitionen möglich. Daher müssen wir uns ständig für die Weiterentwicklung unseres Ortes einsetzen und unseren Gästen offen und herzlich gegenübertreten.

Ich danke Ihnen allen, dass Sie sich täglich für das wirtschaftliche und soziale Leben unseres Marktes einsetzen und freue mich auf eine gute Zusammenarbeit im Jahr 2024.

Ihr
Pirmin Joas
Erster Bürgermeister

Sehr geehrte Damen und Herren,

Endress+Hauser Temperature+System Products setzt Maßstäbe: was die Qualität der Produkte angeht, was die Qualifizierung der Mitarbeiter angeht, was das Umweltbewusstsein angeht und was die konsequente Weiterentwicklung des eigenen Betriebes angeht. Das sieht man an den Erweiterungsbauten, an den Kennzahlen des Unternehmens und an der Zahl der Arbeitnehmer. Und das spüren Kunden und das spüren wir als Standortgemeinde.

Endress+Hauser Temperature+System Products ist in der Welt unterwegs, aber in Nesselwang am Fuße der Alpspitze zu Hause. Seit mehr als 30 Jahren ist der Betrieb im Gewerbegebiet Obere Wank angesiedelt. Darauf sind wir stolz. Wir dürfen diese Ansiedlung als Glücksfall bezeichnen. Viele Einheimische arbeiten hier, viele junge Leute werden hier ausgebildet, viele kulturelle und soziale Projekte gefördert. So leistet das Unternehmen jährlich einen hohen Beitrag für soziale Angelegenheiten.

Hervorheben möchte ich an dieser Stelle besonders das partnerschaftliche Miteinander, das Sie pflegen. Und das gegenseitige Vertrauen, das in heutigen Zeiten nicht mehr normal ist.

Endress+Hauser und der Markt Nesselwang passen einfach zusammen! Deshalb sind wir froh, dass unsere größte Firma große Pläne für die Zukunft hat: in Zeiten, in denen es gewaltige Herausforderungen wie Pandemie, Inflation, Lieferengpässe etc. gibt, wird hier mutig und konsequent investiert.

Möglich ist das, weil die Geschäftsführung und alle Mitarbeiter erfolgreiche Arbeit leisten und auch die Endress+Hauser-Gruppe unterstützt.

Wir als Markt haben die Planungen gerne begleitet und freuen uns, dass mit dem heutigen Spatenstich der erste Schritt der Umsetzung gemacht wird. Dazu mein herzlicher Glückwunsch.

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Partner,

Der Luftkurort Nesselwang ist ein attraktiver Wohn- und Urlaubsort. Das hat das Jahr 2022 eindrucksvoll bestätigt. So stiegen nicht nur die Einwohnerzahlen, sondern auch die Übernachtungen übertrafen mit 320.000 Nächten sogar die Marke aus dem Vor-Corona-Jahr 2019. Das ist durchaus beeindruckend und zeugt von der guten Arbeit, mit der Sie und wir alle zusammen den Nachholbedarf der Gäste stillen konnten.

Ist damit alles gut? Das wäre zu einfach. Denn 2023 merken wir bisher, dass ein schwacher Winter, attraktive Auslandsreisen, hohe Energiepreise und ein angespannter Arbeitsmarkt Auswirkungen auf die Nachfrage haben.

Gleichwohl darf die positive Entwicklung nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir tendenziell immer mehr Betten gewinnen, die unterdurchschnittlich oft mit Gästen gefüllt werden. Eine hohe Anzahl an warmen Betten, gerade auch für Kurzaufenthalte, wird ein entscheidender Wettbewerbsfaktor für die Zukunft sein. Deshalb hat der Marktgemeinderat auch die Zahl der Zweitwohnungen mit einer angepassten Fremdenverkehrssatzung gedeckelt.

Trotzdem haben wir eine sehr gute Ausgangslage, aus der wir die nächsten Jahre in Angriff nehmen. Die Investitionen in neue Angebote wie die Ganzjahresrodelbahn AlpspitzCOASTER, der normale Betrieb des Alpspitz-Bade-Centers auch in schwierigen Zeiten, neue Pächter und Geschäfte sind dafür wichtig und notwendig. Jedoch überzeugen auch kleine Aktionen wie der Blumenschmuck oder neue Bänke.

Ich möchte Ihnen, liebe Gastgeber, Gastronomen, Händler und Partner, Lob und Dank für Ihre tägliche Arbeit mit unseren Gästen aussprechen. Ein zusätzlicher Dank gilt allen Veranstaltern, denn die vielen Anlässe machen unseren Ort besonders interessant.

Lassen Sie uns auch im Jahr 2023 vertrauensvoll und zuversichtlich weitermachen.  

Ihr
Pirmin Joas
Erster Bürgermeister

Liebe Nesselwanger*innen,

Das Jahr 2022 begann nach vielen Corona-Einschränkungen mit einer Aufbruchstimmung. Freizeitaktivitäten waren wieder möglich, traditionelle Veranstaltungen wie das Marktfest, die Reiterspiele oder das Herbstfest fanden statt und der Alltag kehrte nach und nach zurück.

Die Leichtigkeit ging mit Beginn des Ukrainkrieges und der damit verbundenen Folgen teilweise verloren. Immer noch sind fast 40 Flüchtlinge aus der Ukraine in Nesselwang untergebracht. Für die große Hilfsbereitschaft danke ich dem Helferkreis, den Gastgebern und allen Unterstützern recht herzlich.

Die Engpässe in der Energieversorgung, steigende Preise und eine allgemein angespannte Stimmung treffen uns gerade am Jahresende mit voller Wucht. So sehnen wir uns alle nach Normalität, trotzdem ist in den vergangenen 12 Monaten viel Positives passiert.

Der Markt Nesselwang ist weiterhin attraktiv: so stieg die Einwohnerzahl auf 3.900. Im Gern konnten zwei Grundstücken und ein Haus neu vergeben werden, da vertragliche Auflagen nicht eingehalten wurden. Es ist schön, dass wir diesen Wohnraum Nesselwanger Familien zuführen konnten. Im ehemaligen Gasthof Sonne und im Promenadenweg entsteht gerade zusätzlicher Wohnraum.

Den Bauantrag zur Errichtung einer überdimensionierten Flüchtlingsunterkunft in der Hauptstraße lehnte der Marktgemeinderat zurecht ab. Begründete Bedenken haben wir der Regierung von Schwaben mehrmals mitgeteilt. Wir hoffen sehr, dass hier ein Einsehen erfolgt und gemeinsam mit uns an einer passenden Lösung gesucht wird.

In der Grundschule haben wir erstmals neun Klassen, davon gleich drei Erste. In Betrieb ist zudem die neue Lüftungsanlage, welche unsere größte Investition im aktuellen Haushalt darstellt. Beim Projekt Praxis bildet fertigten einige Mittelschüler Bänke und Tische für das Wertachtal und den Attlesee.

Der Kanal in der Römerstraße wurde saniert, im nächsten Jahr folgt die Straßenerneuerung. Dabei werden wir den Durchgangsverkehr einschränken und Fahrradfahrern und Fußgängern Vorfahrt gewähren.

Bereits befahrbar ist der neue Geh- und Radweg in Attlesee, der den Anwohnern mehr Sicherheit bietet. Gegründet hat sich im September die Bürgerwerkstatt Mobilität. Zum zweiten Mal nahm unser Markt beim Wettbewerb Stadtradeln teil. Das Intereg-Projekt Attraktivierung der Außerfernbahn wurde erfolgreich abgeschlossen, wobei sich die Partner auch in Zukunft für eine Verbesserung der Strecke einsetzen werden.

Einige größere Instandhaltungen, Kostensteigerungen und ein Defizit aus früheren Jahren sorgten dafür, dass wir die Verbrauchsgebühren für Wasser anheben müssen. Dafür bleiben jene für Abwasser gleich.

In Reichenbach ist die umgebaute Freizeitanlage mit Pumptrack, Multiballfeld und Fußballfeld für alle Nesselwanger zugänglich. Die Kinderkrippe St. Andreas erhielt einen umgestalteten Außenbereich, der die Einrichtung deutlich aufwertet. Das Rabaukennest im Kurpark wurde frisch gestrichen, auf der Zillhalde gibt es eine neue Rutsche und am Skaterplatz ein zusätzliches Element.  

Das Alpspitz-Bade-Center erlebte ein gutes Jahr 2022 mit vielen Besuchern, weshalb wir trotz der kritischen Energiesituation mit Zuversicht ins neue Jahr gehen. Die Alpspitzhalle war sportlich und kulturell gut ausgelastet, außerdem Schauplatz von Prüfungen, Tagungen etc. Gerade spielt dort auch die Theatergemeinde Pfronten-Nesselwang.

Für seinen großen ehrenamtlichen Einsatz wurde unser Seniorenbeauftragter Gerhard Hofer mit der Goldenen Nessel ausgezeichnet. Pfarrer Josef Hutzmann feierte sein 60-jähriges Priesterjubiläum. Den früheren Bürgermeistern Oswald Kainz, Josef Köberle und Franz Erhart gratulierten wir zu runden Geburtstagen. Am Haus der Vereine gibt es dank einer Initiative der Bergwacht einen neuen Defibrillator, jene an der Alpspitzhalle und der Tourist-Info sind jetzt öffentlich zugänglich. Für den Bereich Tagespflege haben wir eine Abfrage gemacht, um den Bedarf genauer zu ermitteln. Im Kurpark begleiteten wir die Übergabe unserer Patenkompanie aus Füssen.

Der Trachtenverein besteht mittlerweile seit 110 Jahren und feierte 50 Jahre Waldfestplatz. Im Kurpark steht endlich wieder ein Maibaum und das Frühjahrskonzert der Harmoniemusik wurde reaktiviert. Über ihr langjähriges Bestehen freuten sich Blumenfreunde, Jodlergruppe, das Trendsportzentrum, die Nesselwanger SPD und die Nachwuchschöre. Dagegen hat sich nach 30-jährigem erfolgreichen Wirken das Ensemble Vocale unter Leitung von Gottfried Allgaier aufgelöst.

Bei den Olympischen Winterspielen startete Biathlet Philipp Nawrath und errang mit der deutschen Staffel den vierten Platz. Der Jugendskitag ging im Januar wieder über die Bühne.

Unsere Wirtschaft läuft weiterhin gut, worüber wir glücklich und dankbar sind. So setzten wir den Schuldenabbau konsequent fort: Am Jahresende sinkt die Pro-Kopf-Verschuldung auf unter 1000 Euro. Gleichzeitig verfügen wir über gute Rücklagemittel von 3,5 Mio. Euro, die wir in den nächsten Jahren brauchen werden.

Neben den bestehenden Firmen siedelten sich wieder neue an. Die Ganzjahresrodelbahn AlpspitzCOASTER nahm ihren Betrieb auf. Grünes Licht gaben wir zum eigenwirtschaftlichen Glasfaserausbau durch die Telekom. Sehr gefragt ist aktuell die Energieberatung, die wir an zwei Terminen im Monat mit dem Energie- und Umweltzentrum Allgäu anbieten. Am Jahresbeginn überprüften zudem 30 Haushalte bei der Aktion Check-Dein-Haus ihr energetisches Konzept.

Beschäftigt haben wir uns mit geplanten Hochwasserschutzmaßnahmen in Höhe von rund 9 Mio. Euro, die zu ca. 70 % gefördert werden und unseren Ort besser vor Unwetterereignissen schützen sollen. In den nächsten Monaten werden die Maßnahmen konkret ausgearbeitet und besprochen.

Um die zahlreichen Anfragen zur Errichtung von PV-Freiflächenanlagen entsprechend bewerten zu können, haben wir ein Standortkonzept in Auftrag gegeben. Gleichwohl müssen wir unsere Dächer noch stärker nutzen, wofür wir auch die Kläranlage bedecken werden. Zudem haben wir eine Machbarkeitsstudie für ein Nahwärmenetz und die energetische Überprüfung des Alpspitz-Bade-Centers beauftragt.

In der Tiefgarage der Alpspitzhalle installierten wir eine Videoüberwachung, die leider prompt benötigt wurde. Mit der Umrüstung der Beleuchtung auf LED in der Von-Lingg- und der Lindenstraße können wir künftig Energie einsparen und flexibler agieren. Zudem nehmen wir am Wiesenhilfsprojekt des Landkreises teil und im Mittleren Markt entstand eine Blumenwiese. Eine Unkrautaktion in der Thaler Kiesgrube mit unserem naturschutzfachlichen Gebietsbetreuer fand guten Anklang.

Bundeskanzler Olaf Scholz machte zum zweiten Mal Urlaub in Nesselwang und sorgte damit für Schlagzeilen in Deutschland. Bei einer Führung durch das Heimathaus trug er sich als erster Regierungschef ins Goldene Buch des Marktes ein.

An dieser Stelle ist es mir ein Anliegen, Ihnen ganz herzlich für den Einsatz zum Wohle unseres Marktes zu danken. Nur dadurch bleibt unser Ort so lebenswert wie er ist. Wir haben die schwierige Zeit der Corona-Pandemie bisher gut überstanden und werden auch die anstehenden Aufgaben meistern.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien von Herzen eine gesegnete Weihnachtszeit und einen guten Übergang in das neue Jahr 2023.

Ihr
Pirmin Joas
Erster Bürgermeister

Die Verleihung der Goldenen Nessel ist ein Höhepunkt im Jahresverlauf des Marktes, der normal im Rahmen des Neujahrsempfangs stattfindet. Die Goldene Nessel entstand aus dem Prozess Lebenswertes Nesselwang.

In unserem Leitbild unter dem Handlungsfeld „Soziales, Kultur und Sport“ steht, „…, dass neben den eigenen auch die allgemeinen Interessen durch freiwilligen persönlichen Einsatz im Ehrenamt mitgestaltet werden!“

Ehrenamt, Bürgerengagement, Freiwilligenarbeit: Dahinter verbergen sich Menschen und Organisationen, die sich in Ihrer Freizeit unentgeltlich für unsere Gesellschaft engagieren, die ihre Zeit für uns einsetzen. Menschen, die andere unterstützen und ihre Erfahrungen und Stärken einbringen und sich damit gemeinnützig engagieren.

In Bayern ist die ehrenamtliche Arbeit zum Glück noch weit verbreitet. Über 40 % der Bürger*innen sind ehrenamtlich tätig, das sind fast 5 Mio. Menschen, also eine tragende Stütze unserer Gesellschaft. Vor allem auch in Nesselwang, wo Ehrenamtliche in Vereinen, Kirchen, Bürgerwerkstätten, in Familien und der Nachbarschaft, im Rettungsdienst, der Feuerwehr etc. mithelfen. Mit der Verleihung der Goldenen Nessel soll das Ehrenamt und die geleistete Arbeit gewürdigt und herausgehoben werden. Sie ist Anerkennung und Auszeichnung für besondere Menschen.

Die Kriterien für die Vergabe lauten:

• Langjährige oder hervorragende ehrenamtliche Tätigkeit für die örtliche Gemeinde
• Guter Leumund
• Nicht länger als zwei Jahre aus dem Ehrenamt ausgeschieden
• Eine Mehrheit von mindestens 5 der 8 Stimmen des Verleihungsausschusses

Der Verleihungsausschuss Goldene Nesse“, bestehend aus drei Vertretern der Bürgerwerkstatt Kultur, Vertretern der vier Fraktionen im Marktgemeinderat sowie dem Ersten Bürgermeister, hatte erneut die schwierige Aufgabe, aus zahlreichen guten Vorschlägen eine Auswahl zu treffen. Nach reiflicher Überlegung fiel die Wahl einstimmig auf Gerhard Hofer.

Wer an Gerhard Hofer denkt, dem kommt die Bürgerwerkstatt Senioren in den Sinn, deren Kopf er bald schon 8 Jahre ist. Zuvor war er bereits unterstützend tätig, zum Beispiel als Stellvertreter seiner Vorgängerin Imelda Reinold. Am 27. Mai 2014 wurde er vom Marktgemeinderat als Seniorenbeauftragter bestellt.

Die Bürgerwerkstatt Senioren besteht seit 2009 und zählt über 10 aktive Mitglieder. Mit den anderen Mitgliedern konnte Gerhard Hofer in diesem Rahmen folgende Projekte umsetzen: Erstellung eines Flyers für lebenserfahrene Nesselwanger*innen inklusive Aktualisierungen, Ortsbegehungen zur Feststellung behindertengerechter Gehwege etc., Durchführung von über 50 Computerkursen, Bürgerbefragungen, Angebot von Hilfsdiensten, Abhaltungen der Mittagstische mit 60 bis 80 Teilnehmern, offenes Bücherregal, Veranstaltungen und Ausflüge, Seniorenbürgerversammlungen, Medienberatung und viele mehr.

Zusammengefasst sind das viele Dinge, „die in der Gemeinde nicht mehr wegzudenken sind“. Herr Hofer habe die Begabung, verschiedenste Leute zusammenzubringen. So lauteten zwei Formulierungen in den Vorschlägen, die bei uns eingetroffen sind. Diese waren zahlreich und aus unterschiedlichen Kreisen.

Zusätzlich ist er seit vielen Jahren beim Tennis-Club Nesselwang aktiv, aktuell als Kassenprüfer und früher als Beirat und 2. Vorsitzender. Das Ehrenmitglied wurde und wird hierbei als „unverzichtbarer Aktivposten“ und „Kümmerer“ bezeichnet.  

Ganz persönlich sehe ich Gerhard Hofer oft auf dem Heimweg vor dem offenen Bücherregal neben dem Kirchplatz knien, neue Bücher einordnen und kaputte heraustragen. Die monatlichen Mittagstische sind für viele Senioren aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Nur durch einen fortlaufenden und konsequenten persönlichen Einsatz können derartige Projekte funktionieren. Und diesen Einsatz legt er bei den Maßnahmen, die er umsetzt, an den Tag, was zusammengefasst eine herausragende langjährige ehrenamtliche Leistung ist.  

Aus den genannten Gründen hat unser Seniorenbeauftragter die Auszeichnung mit der Goldenen Nessel mehr als verdient. Deshalb gratuliere ich Gerhard Hofer ganz herzlich zur Auszeichnung!

Pirmin Joas, Erster Bürgermeister. 11. Januar 2022.

Herr Pfarrer, lieber Herr Mühlegg-Greis,
sehr geehrte Damen und Herren,

Der Volkstrauertag ist älter ist als die Bundesrepublik und ein Tag des stillen Gedenkens an alle Opfer von Krieg und Gewalt. Gleichzeitig ist er ein Tag der Besinnung, wie wir heute auf Krieg, Gewalt und Terror reagieren möchten und was wir heute für Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit bei uns tun können.

In Deutschland gab es Gott sei Dank sehr lange keine Kriege mehr. Dennoch hat der Volkstrauertag aus mehreren Gründen eine hohe Bedeutung – wie wir aktuell leider erneut sehen.

Erstens aus Respekt vor den Millionen Opfern von Krieg und Gewalt. Wir brauchen Momente des Innehaltens und Orte des Gedenkens, damit wir das, was geschehen ist, nicht vergessen. Gedenktage und Denkmale bringen zum Ausdruck, welche Ereignisse und Erfahrungen wir im Bewusstsein auch künftiger Generationen bewahren und lebendig halten wollen.

Alleine die Kriege des 20. Jahrhunderts haben Millionen von Opfern gefordert. Hinzu kommen Millionen Menschen mit zerstörten Lebensläufen wie die vielen Vertriebenen, deren Schicksal wir ebenfalls erinnern möchten. Die meisten Opfer waren persönlich unschuldige Opfer, die ihr Leben für die Allgemeinheit gegeben haben.

Der Krieg ist ein ferner, aber kein abgeschlossener Teil unserer Vergangenheit. Die furchtbare Erfahrung seiner Schrecken ist Teil unserer Identität und Grund für die Sehnsucht nach Frieden.

Der Volkstrauertag ist aus einem zweiten Grund auch 60 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges noch wichtig.

Krieg und Gewalt sind auch heute tägliche Begleiter. Wer heute in die Medien blickt stellt fest, dass wir täglich Opfer von Krieg, Rassismus und Gewalt beklagen müssen. Nach wie vor ist Gewalt weltweit verbreitet, um Menschen, Gruppen oder Staaten zu unterdrücken.

Das Gedenken an die Toten ist für uns auch Mahnung, aus der Vergangenheit Schlüsse für die Gegenwart zu ziehen und danach zu handeln. Wann immer und wo immer wir heute helfen können, Blutvergießen zu beenden und Not zu lindern, wann immer wir helfen können, Menschen vor Gewalt und Terror zu schützen, dann müssen wir es tun.

Deshalb ist es richtig und wichtig, dass die Krieger- und Soldatenkameradschaft Nesselwang und wir alle weiterhin Verantwortung dafür übernehmen. Dafür danke ich allen Beteiligten.

Deutsche Soldaten und Polizisten sind weiter bei verantwortungsvollen und gefährlichen Missionen im Einsatz. Zum Beispiel unsere Patenkompanie in Mali. Heute denken wir besonders auch an sie und ihre Angehörigen.

Der Volkstrauertag ist ein Tag der Erinnerung und der Besinnung: der Erinnerung an Krieg und Gewalt und des Gedenkens an die Toten. Wir verneigen uns in Trauer vor ihnen und bleiben ihnen verbunden in der Verpflichtung für Frieden, Freiheit, Demokratie und Menschlichkeit.

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Partner,

2021 war ein herausforderndes Jahr für die Freizeitwirtschaft. Erst im Mai konnten wir unsere eigentliche Arbeit aufnehmen, bis dahin galt ein Verbot für touristische Übernachtungen, Veranstaltungen und Freizeitleistungen, das lediglich berufliche Aufenthalte zuließ. Immerhin ging es danach ohne Unterbrechung weiter bis zum heutigen Tag. Wir können nur hoffen, dass es so schnell keine Zwangspausen mehr geben wird.

Gerade für Sie war 2021 ein Jahr im ständigen Ausnahmezustand. Neue Regelungen gehörten ebenso zum Tagesgeschäft wie verunsicherte Gäste und Mitarbeiter. Wir können Ihnen nur gratulieren, dass Sie diese schwere Zeit gut gemeistert haben.

Zum Glück ließen uns die treuen Gäste in diesen Monaten nicht im Stich. So verzeichneten wir einen guten Jahresverlauf, wenn wir auch im Vergleich zum Vorjahr noch einmal rund 14 % an Übernachtungen einbüßten.

Mein ausdrücklicher Dank gilt an dieser Stelle allen Beteiligten, die sich täglich für den Markt Nesselwang einsetzen.

Vielen Unwägbarkeiten zum Trotz wurden in den letzten Monaten starke Investitionen getätigt. Mit dem AlpspitzCOASTER gewannen wir ein Vorzeigeprojekt, das auf unsere Ganzjahresausrichtung abzielt und unsere Wettbewerbsfähigkeit stärkt. Mit dem Wochenmarkt am Donnerstagnachmittag versuchen wir Leben in den Ort zu bringen und heimische Produkte weiter zu fördern.

Zu Ende ging 2021 die Zeit der Nesselwang Marketing GmbH. Mit dem neuen Referat lll im Rathaus haben wir eine schlagkräftige Organisationsstruktur gefunden, bei der vor allem die künftige Finanzierung sichergestellt ist.

Auf Corona folgen Inflation, Energiekrise und Arbeitskräftemangel. Uns stehen damit auch weiterhin große Herausforderungen bevor. Diese können wir nur gemeinsam meistern und dafür brauchen wir viele helfende Hände. Ich freue mich, wenn Sie uns dabei auch weiterhin so tatkräftig unterstützen.